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Deutsche Liebeslyrik vom Minnesang bis zu Oswald von Wolkenstein oder die Erfindung der Liebe im Mittelalter. Wiesbaden: Dr. L. Reichert Verlag 2012 (= Einführung in die deutsche Literatur des Mittelalters, Band 1).



Einführung in die deutsche Literatur des Mittelalters


1. Zu Oswald von Wolkenstein

Intertextualität und Kulturtransfer bei Oswald von Wolkenstein. Performative Eigendynamik von Fremdwahrnehmungen? In: Translationes. Dekontextualisierung und Rekontextualisierung in vormoderner Literatur. Hrsg. von Sabine Seelbach und Alexander Schwarz. Amsterdam / New York 2011 (= Daphnis 40, 1-2), 231-248.

Oswald von Wolkenstein und der europäische Kontext seiner Dichtung und Musik. In: Oswald von Wolkenstein. Leben – Werk – Rezeption. Hrsg. von Ulrich Müller und Margarete Springeth. Berlin: de Gruyter 2011. In Druck.

A Medieval Poet’s Sense of Humour: Oswald von Wolkenstein and Emperor Paris. In: Andrea Grafetstätter, Sieglinde Hartmann, James Ogier, Editors. Islands and Cities in Medieval Myths, Literature, and History. Papers Delivered at the International Medieval Congress, University of Leeds, in 2005, 2006 and 2007. Supplement of ‘MEDIAEVISTIK’, vol. 14. Frankfurt am Main 2011, 141-152.

Gerichtsmedizin und mediaevistische Gedichtinterpretation: Der Fall Oswald von Wolkenstein (1376/77-1445). In: Schriften zur Archaeologie und Archaeometrie der Paris Lodron-Universitaet Salzburg. Band 1. Tagungsband zum Ersten Oesterreichischen Archaeometrie Kongress 2009. Salzburg 2010, 65-68.

Oswald von Wolkenstein, Artikel in: Kindlers Literatur Lexikon. 3., völlig neu bearbeitete Auflage. Herausgegeben von Heinz Ludwig Arnold, Verlag J.B. Metzler, Stuttgart/Weimar 2009. Band 12, 418-420.

Gotische Madonnenbilder und die Marienlyrik Oswalds von Wolkenstein, in: wort unde wîse, singen unde sagen. Festschrift für Ulrich Müller zum 65. Geburtstag. Hrsg. von Ingrid Bennewitz. Göppingen 2007, 71-92.
Der Beitrag bietet u.a. eine Stellungnahme zu neuesten Hypothesen einer Beziehung zwischen Oswald von Wolkenstein und dem Maler Jan van Eyck.

Dazu ein Auszug:
“Auf eine Beziehung zwischen Jan van Eyck (geb. vor 1400, gest. 1441) und Oswald von Wolkenstein machte erst kürzlich der schwedische Kunsthistoriker Knut Andersson aufmerksam, und zwar in einem Beitrag, den er unter dem Titel “The Very First Identified Contemporary Description of a Painting by Jan van Eyck” im Internet veröffentlicht hat. In seinen knappen Darlegungen geht der Verfasser zunächst von der Annahme aus, dass der deutsche Sangeskünstler mehrfach Gelegenheit gehabt hätte, dem Niederländer persönlich zu begegnen. Bei einer dieser Begegnungen hätte Oswald von Wolkenstein ein Marienbildnis als Geschenk erhalten. Auf dieses Gemälde würde sich das Marienlied “Es leucht durch graw” (Kl. 34) beziehen. Zwar sei das Marienbild nicht erhalten, aber das Lob auf einen Maler namens Jan in der ersten Strophe des Liedes lege diesen Schluss nahe.
Vergleicht man die sicher bezeugten Lebensdaten des Jan van Eyck (E. Dhanens, 1980, 34-59) mit denen Oswalds von Wolkenstein, so kann die Hypothese persönlicher Bekanntschaft nicht ausgeschlossen werden. Zwar ist bis heute kein Dokument aufgetaucht, das über das Geburtsjahr und die Herkunft des niederländischen Malers Auskunft geben könnte. Seine Sprache weise aber auf den ostniederländischen Raum bis nach Venlo und Geldern, wie Elisabeth Dhanens hervorhebt (1980, 38). Berührungen mit dem deutschen Sprachraum und deutschen Fürstenhöfen sind für die Jahre 1422-1425 sehr wahrscheinlich, da Jan zu dieser Zeit in den Diensten des Wittelsbacher Regenten von Holland und Seeland stand, Herzog Johanns von Bayern (1374-1425). Johann von Bayern war überdies dem Haus Luxemburg eng verbunden, da er 1417 die Luxemburgerin Elisabeth von Görlitz geheiratet hatte und 1418 von König Sigismund zum Grafen von Holland erhoben worden ist (W. P. Blockmans, 1990/1991, Sp. 510).
Es ist nicht auszuschließen, dass Oswald von Wolkenstein bereits in den Jahren des Konstanzer Konzils, als er selbst (am 16.02.1415) in die Dienste Kaiser Sigismunds trat (A. Schwob, 1999, 223-227), Bekanntschaft mit dem niederländischen Maler gemacht hatte. Da Jan van Eyck zum Zeitpunkt seines Eintritts in die Dienste des bayerischen Herzogs bereits als berühmt galt, gehen die meisten Kunsthistoriker davon aus, dass er zuvor an anderen Fürstenhöfen seine Meisterschaft erworben hätte (D. Sausset, 2002, 8-9). Man könnte daher sogar eine Begegnung der beiden Künstler noch in den Jahren vor dem Konstanzer Konzil in Betracht ziehen, für Oswald die Zeit seiner ‚Ritterschaftsreisen’, wobei er u.a. Flandern (Kl. 21, 95; Kl. 44, 10) besucht habe und offenbar auch die flämische Sprache gelernt hat.
Rückte man Oswalds höfisches Liebeslied Kl. 69 mit seiner einzigartigen Sprachmischung aus Deutsch, Italienisch, Französisch, Ungarisch, Südslawisch, Flämisch und Latein in einen biographischen Zusammenhang mit Jan van Eyck, Kaiser Sigismund und seinen Herrschafts- oder Einflussgebieten, dann würde verständlicher, warum der Tiroler Lyriker auch das Flämische, das er sonst nicht unter seinen Fremdsprachenkenntnissen erwähnt (Kl. 18, 21-23), in dieses Meisterwerk an Sprachartistik verwoben hat (B. Wachinger, 1977).
Im Licht dieses Beziehungsgeflechts aus politischen Verbindungen und persönlichen Bekanntschaften erhielte die Veröffentlichung des niederländischen Kunsthistorikers Peter Voorn aus dem Jahr 1999 ein neues Gewicht, worin er u.a. ein mögliches Kryptoporträt Oswalds von Wolkenstein auf dem berühmtesten Werk Jan van Eycks identifiziert, dem 1432 vollendeten Genter Altar. Zudem bleibt zu erwägen, dass die beiden Künstler in den Jahren von 1425 an ebenfalls Gelegenheit zu Begegnungen gefunden haben könnten, als Jan in Diensten des burgundischen Herzogs Philipp des Guten mehrfach Reisen in geheimen Missionen unternommen hatte, während Oswald als Freischöffe des westfälischen Femegerichts enge Beziehungen zu den Fürstenhäusern am Niederrhein unterhielt (A. Schwob, 1977, 217-223).
Aus all diesen Gründen liegt es nahe, die These Knut Andersons einmal literaturwissenschaftlich zu überprüfen.”


Pourquoi traduire en français un auteur comme Oswald von Wolkenstein? In : Translatio litterarum ad penates. Das Mittelalter übersetzen - Traduire le Moyen Âge. Hrsg. von Alain Corbellari und André Schnyder in Verbindung mit Catherine Drittenbass und Irene Weber Henking. Université de Lausanne 2005, 161-177.

Oswald von Wolkenstein heute: Traditionen und Innovationen in seiner Lyrik. In: Jahrbuch der Oswald von Wolkenstein Gesellschaft, Bd. 15. 2005, 349-372.

Dokumentation zur Uraufführung der Oper “Wolkenstein - Eine Lebensballade” am 6. März 2004 im Staatstheater Nürnberg, Musik von Wilfried Hiller, Libretto von Felix Mitterer. In: Jahrbuch der Oswald von Wolkenstein Gesellschaft, Bd. 15. 2005, 417-439.

Oswald von Wolkenstein und Margarethe von Schwangau: ein Liebespaar? In: Fs. W. Wunderlich. Hrsg. von U. Müller und Margarete Springeth. Stuttgart 2004, 255-263.

Oswald von Wolkenstein (1376/77-1445): Les thèmes de sa poésie, la tradition du Minnesang et son nouveau langage de la perception sensorielle. In: Etudes Médiévales. Editée par Danielle Buschinger. Numéro 4. Amiens 2002, S.244-259.

Ein neues Bildzeugnis Oswalds von Wolkenstein? Die Schutzmantelmadonna von Le Puy-en-Velay und das Marienlied In Frankereich. Mit einer kostümgeschichtlichen Untersuchung von Elisabeth Vavra. In: Jahrbuch der Oswald von Wolkenstein Gesellschaft. Bd. 13. 2001/2002. S. 297-332.

Von Petrarca bis Pisanello: Zur Rezeption italienischer Kultur im Werk Oswalds von Wolkenstein. In: AEVUM. Rassegna di scienze storiche linguistiche e filologiche. Università Cattolica del Sacro Cuore. Milano 2001. S.309-331.

Oswald von Wolkenstein und seine Ehrung durch Königin Isabeau von Frankreich (1370-1435). In: ZfdPh. 120. 2001, S.60-77.

The Impact of Topography on Mountain Pastorals: Oswald von Wolkenstein (ca 1376/77-1445) and the Marqués de Santillana (1398-1458). In: Jahrbuch der Oswald von Wolkenstein Gesellschaft. Bd 11. 1999. S. 181-210.

Sigismunds Ankunft in Perpignan und Oswalds Rolle als wisskunte von Türkei. In: durch aubenteuer müss man wagen vil. Festschrift für A. Schwob. Hg. von Wernfried Hofmeister u. Bernd Steinbauer. Innsbruck 1997. S.133-139.

Oswald von Wolkenstein et la Méditerranée - Espace de vie, espace de poésie. In: Jahrbuch der Oswald von Wolkenstein Gesellschaft. Bd 8. 1994/95. S.289-320.

Oswald von Wolkenstein: Es fügt sich, do ich was von zehen jaren alt. In: Gedichte und Interpretationen. Mittelalter. Hg. von H. TERVOOREN. Stuttgart 1993. S.299-318.

Oswald von Wolkenstein - Empirie und Symbolik in seiner Lebensballade (Klein 18). In: Thomas-Morus-Jahrbuch 1984. Düsseldorf 1985, S.82-95.

Zur Einheit des Marienliedes Kl 34. Eine Stilstudie mit Übersetzung und Kommentar. In: Jahrbuch der Oswald von Wolkenstein Gesellschaft. Bd.3 1984/85, S.25-43.

Altersdichtung und Selbstdarstellung bei Oswald von Wolkenstein - Die Lieder Klein 1 bis 7 im spätmittelalterlichen Kontext. Göppingen 1980 [=G.A.G. 288], zugleich Diss. Frankfurt am Main 1979.

Tod und Vergänglichkeit in spätmittelalterlicher Lyrik: Oswald von Wolkenstein und F. Villon. Magisterarbeit, J.W.v.Goethe-Universität Frankfurt am Main 1971.

2. Studien zu Literatur und Kultur des europäischen Mittelalters

Deutsche Liebeslyrik vom Minnesang bis zu Oswald von Wolkenstein oder die Erfindung der Liebe im Mittelalter. Wiesbaden: Dr. L. Reichert Verlag 2012 (= Einführung in die deutsche Literatur des Mittelalters, Band 1).


Dorothea von Montau (1347-1394): A Mystic, Saint, and Recluse in Medieval Prussia. In: Mapping the Medieval Anchorhold: Dialogue between East and West. Collected papers from the International Anchoritic Society‘s third international conference, Hiroshima Shudo University, September 15-17, 2008. In Vorbereitung.


Insular Myths in the ‘Nibelungenlied‘: Was Siegfried Slain on an Island? In: Islands and Cities in Medieval Myth, Literature, and History. Papers Delivered at the International Medieval Congress, University of Leeds, in 2005, 2006 and 2007. Andrea Grafetstätter, Sieglinde Hartmann, James Ogier, Editors. Frankfurt am Main u.a. 2011 (= Beihefte zur MEDIÄVISTIK Bd. 14), 21-35.


Der Begriff “Mittelalter” heute und die Wiederentdeckung mittelalterlicher Dichtkunst in der Romantik, in: Elmi Äsärler. Wissenschaftliche Schriften. Reihe für Sprache und Literatur. Sonderausgabe zur Erinnerung an H. F. von Diez. Hrsg. von K. M. Abdullayev und S. Hartmann. Slawistische Universität Baku 2010, 136-145.


Sexualität und Sünde bei Wolfram von Eschenbach? Überlegungen zum Lied “Ein wip mac wol erlouben mir” (MF III). In: Èrotisme et sexualitè. Actes du Colloque international des 5, 6 et 7 mars 2009 à Amiens publiès par Danielle Buschinger. Amiens 2009, 113-119.


Petrarch and his Contemporaries in Music: Concert performed by the Ensemble ALTA MUSICA, Berlin. Documentaries. In: Jahrbuch der Oswald von Wolkenstein-Gesellschaft. Band 16. 2006/2007, p. 413-416.

Gebirgswildnis mit ‘wilden‘ Frauen: Juan Ruiz‘ literarischer Streifzug durch die Sierra de Guadarrama. In: Monsters, Marvels and Miracles. Imaginary Journeys and Landscapes in the Middle Ages. Edited by Leif Søndergaard and Rasmus Thorning Hansen. University Press of Southern Denmark 2005, 145-160.

Vom Mittelalter zum dritten Jahrtausend: Brauchen wir das Mittelalter für unsere Zukunft? In: Jahrbuch der Oswald von Wolkenstein Gesellschaft. Bd. 13. 2001/2002, 219-238.

Harpyie. Art. in: Mittelalter-Mythen. Hrsg. von U. Müller und W. Wunderlich. Bd. 2. St. Gallen 1999, 287-318.

Vom "vrâz" zum Parnaß - Ein mentalitätsgeschichtlicher Versuch über die Kochkunst in Mittelalter und früher Neuzeit. In: Essen und Trinken in Mittelalter und Neuzeit. Hg. von I. BITSCH u.a. Sigmaringen 1987, S.117-125. 2. Aufl. 1989; Lizenzausgabe Wiesbaden 1997, 117-125.

Heinrich Wittenwiler in Konstanz und der "Ring". Tagungsbericht. In: ZfdPh. 113. 1994, 88-93.

Marienexegese bei Meister Eckhart? Eine motivgeschichtliche Studie zur "bürgelîn"-Predigt. In: Jahrbuch der Oswald von Wolkenstein Gesellschaft. Bd. 6. 1990/91, 151-162.

Ein empirischer Beitrag zur Geschichte des Lachens im Mittelalter: Lachen beim Stricker.In: MEDIAEVISTIK. Bd.3. 1990. 107-129.

Ulrich von Winterstetten und die "materie" des Dichtens - Eine Interpretationsstudie zu Lied KLD Nr.XVI. In: Ist zwîvel herzen nâchgebûr. Fs. G. SCHWEIKLE zum 60. Geb. Hg. von R. KRÜGER u.a. Stuttgart 1989, 105-126.

Die ‘Autobiographie‘ Karls IV.: ‘Politische Rechtfertigungsschrift‘ oder ‘Heiligenvita‘? In: Jahrbuch der Oswald von Wolkenstein Gesellschaft. Bd.4 1986/87, 67-79.

sitiche unde tûben - Zur Vogelsymbolik im ‚Helmbrecht’. In: Deutsch-Französische Germanistik. Fs. E. G. ZINK. Hg. von S. HARTMANN u. C. LECOUTEUX. Göppingen 1984, 143-159.

Flaubert - ein Mystiker? Mittelalter und Mystik in den ‚Trois Contes’. In: Mittelalter-Rezeption II. Gesammelte Vorträge des Salzburger Symposiums. Hg. von J. KÜHNEL u.a. Göppingen 1982, 383-401.

Von den Troubadours bis zu Guillaume de Machaut. Frankreichs Einfluß auf die deutsche Lyrik des Mittelalters. In: Lieder des Mittelalters und der Mönch von Salzburg. Sonderdruck im Programm der "Szene der Jugend ‘81". Zusammengestellt von U. MÜLLER. Salzburg 1981, 18-19.